Die Werkbahn Kateřina, eine 600mm Feldbahn im tschechischen Egerbecken gelegen zwischen Cheb und Františkovy Lázně war am 14.07.2024 mein Ziel. Die für den Transport von Torf und Ton errichtete Bahn wurde 2017 endgültig stillgelegt, das Material aus einer neuen Grube wird seitdem mit LKW transportiert. Die Fachsektion des Iron Monument Club Plzeň setzte sich für einen Aufbau einer schmalspurigen Touristenbahn im Rahmen des Eisenbahnmuseums Soos ein. Am 14. April 2012 fuhr schließlich der erste Zug der Museumsbahn zwischen Kateřina und Novy Drahov. Seit dem verkehren an ausgewählten Tagen, vor allem aber an den Wochenenden, die kleinen Züge entlang des Národní přírodní rezervace Soos, welches durch seine natürlichen Mofetten und Mineralquellen international bekannt geworden ist. Um es vorweg zu nehmen, ein Besuch des Moores neben der Feldbahn ist unbedingt zu empfehlen. Eine einzigartige Welt, die man auf den ersten Blick so nicht vermutet, tut sich vor dem Auge des Betrachters auf. Nun aber erst mal zur 600mm Bahn entlang des Moors.
Erstes Bild aus dem Museumsgelände in Novy Drahov. BN30 startklar um nach Kateřina aufzubrechen.
Nach 1,8 Kilometern ist der Endpunkt der Museumsbahn in Kateřina erreicht, was ein Umfahren erfordert.
BN30 am heutigen Streckenende.
Wieder Abfahrbereit in Kateřina nach Novy Drahov.
Streckenblick mit seinen immer noch zahlreichen abzweigungen.
Zurück in Novy Drahov.
Hier gibt es allerlei Feldbahn zu erleben. Unteranderem auch diese BN30R
Nun aber nochmal in den Národní přírodní rezervace Soos. Ein Spaziergang durch das SOOS-Naturschutzgebiet sechs Kilometer nördlich von Franzensbad ist ein Ausflug ungefähr drei Millionen Jahre in die Vergangenheit. Das ausgedehnte, mehr als 200 ha grosse Moor und Torfmoor liegt auf dem Boden eines ausgetrockneten Sees im Gebiet, wo sich noch am Anfang des Quartärs die letzten aktiven Vulkane befanden.
Die Spuren der vulkanischen Tätigkeit sind noch heute allgegenwärtig. Zu den sichtbarsten gehören Mineralquellen und vor allem Mofetten, derer Murmeln die akustische Kulisse des Moores bilden.
Der Zutritt ist möglich durch einen zwei Kilometer langen Lehrpfad.
Der Lehrpfad führt über den Boden eines ausgetrockneten Salzwassersees. Eine europäische Rarität sind die Kieselgurschilde. Eine von Erosion zerfurchte und von gelben und weißen Mineralsalze bedeckte „Mondlandschaft“. Außer Kohlenstoffdioxid können Mofetten auch Methan und Schwefelwasserstoff enthalten, in Spuren auch Helium und andere Edelgase.