Auch 2021 rollt M131.
1513 des Vereines Loko-Motiv Chomutov (Výtopna Křimov) wieder auf der Erzgebirgsstrecke zwischen Vejprty und Chomutov, verlängert bis nach Klášterec nad Ohří. Der kleine Triebwagen aus dem Hause TATRA Baujahr 1955 / Seriennummer 54176 Hersteller Vagonka Tatra Studénka-Butovice n P. ist immer eine Fototour wert. Spontan immer das Wetter im Auge entschloss ich mich früh morgens über den Erzgebirgskamm ins Egertal nach Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger) zu Fahren. Hier am linken Ufer der Eger zwischen Duppauer und Erzgebirge sollte die fast 70 Kilometer lange Bahnfahrt im Stil der 70er Jahre hinauf zu den Höhen des Erzgebirges starten. Der Bahnhof liegt auf einer Höhe von 315 Metern an der Strecke 140 Chomutov–Cheb welche ursprünglich von der k.k. priv. Buschtěhrader Eisenbahn (BEB) erbaut und betrieben wurde. Erster Anlaufpunkt am Morgen war jedoch Černovice u Chomutova. Die Gesellschaft AgroZZN ist hier derzeit der einzige Anschlussbetreiber auf der Strecke 137 Chomutov – Vejprty.
Im Gelände der Firma wird auch M 131.
1513 hinterstellt wenn dieser nicht unterwegs ist.
Kurz nach Sonnenaufgang im ersten Licht des Tages in Černovice unterwegs nach Klášterec nad Ohří.
Kurz nach acht traf M131.
1513 in Klášterec nad Ohří ein.
Wenig späzer stand der Zug zum erklimmen des Erzgebirges am Hausbahnsteig in Klášterec nad Ohří bereit.
Erster Halt auf der knapp 70 Kilometer langen Reise von Egertal zu den Höhen des Erzgebirges ist der Bahnhof Kadaň-Prunéřov. Hier kam es zum Treffen der Generationen. M131.
1513 neben 814 044-4 einem modernisierten Nachfolger unseres betagten Triebwagen.
Der Haltepunkt Málkov (Malkau) kurz vor Chomutov.
Nun ein Sprung zur Strecke 137 Chomutov - Veiprty zum Bahnkilometer 14 Domina (Domina-Schönlind). Obwohl Domina nur sechs Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Chomutov liegt, hat die Bahn hier schon mehr als doppelt so viele Kilometer hinter sich. Grund ist der nicht unwesentliche Höhenunterschied von 355 Metern in Chomutov immerhin auf 590 Metern in Schönlind. Bis zum Scheitelpunkt bei Měděnec zastávka auf 875 Metern sind es aber immer noch 285 Höhenmeter, welche jetzt allerdings verteilt auf rund 27 Kilometern gefahren werden müssen.
Am ehemalige Bahnknoten Křimov (Krima-Neudorf) teilte sich die Strecke vom Chomutov kommende in Richtung Reitzenhain Marienberg bzw. Vejprty. Seit 1972 geht es nur noch nach Vejprty. Die verbliebenen Bahnanlagen werden heute vom Verein Loko-Motiv Chomutov (Výtopna Křimov) liebevoll betreut und erhalten. Neben Bier und Wurst gab es wie immer einiges mehr zu erleben. Vorm Schuppen sonnten sich dieses mal 701 722-1 und 710 894-7.
Nächste Impression stammt aus Měděnec. Viel ist hier vom einstigen Bahnhof der Bergstadt nicht mehr übrig.
Nachdem Vejprty zastávka (Weipert Neugeschrei) passiert war konnte M131.
1513 kurz vor dem erreichen des Stadtgebietes erneut abgelichtet werden. Wenn der kleine Triebwagen gleich in den Einschnitt eintaucht passiert dieser die nördliche Begrenzung des 1908 eröffneten Friedhof der Stadt. Weipert hat einen der schönsten Friedhöfe in Tschechien. Die Gruften und Gräber zeugen vom Reichtum der ehemaligen Weiperter Oberschicht.
Im Grenzbahnhof Vejprty am Bahnkilomerter 34,9 ab Krimov (Krima-Neudorf) gerechnet und knapp 70 Kilometern nach dem Start im Egertal musste erneut umfahren werden.
Der Bahnhof Vejprty liegt auf einer Höhe von 712,61 Metern unweit des Pöhlbachs (Polava). Vom stattlichen Empfangsgebäude mit sächsischen und einen böhmischen Teil, Güterschuppen, Wirtschaftsgebäude, Lokschuppen, zwei Drehscheiben und umfangreichen Gleisanlagen ist kaum noch etwas vorhanden. Das große Empfangsgebäude wurde im Frühjahr 2012 weitgehend abgerissen. Erhalten ist nur noch der nördliche, ehemals durch die sächsischen Beamten genutzte Flügel welcher 2008 teilweise renoviert wurde.
Fensterblick auf und ins Erzgebirge.
M131.
1513 kurz nach Vejprty zastávka (Weipert Neugeschrei). Nové Zvolání (Neugeschrei) befindet sich am Talhang der im Westen verlaufenden Landesgrenze zu Deutschland die der Pöhlbach (Polava) bildet. Seit dem Jahre 1872 führte zwar die Strecke der Buschtěhrader Eisenbahn von Komotau nach Weipert durch Neugeschrei, der Ort erhielt jedoch keine Haltestelle. Ihre Einrichtung wurde erst Jahre später durch den Posamentenfabrikanten Kanneberger erwirkt.
Blick aus M131.
1513 auf die Talsperre Preßnitz (Vodní nádrž Přísečnice). Der Stausee ist rund 50 m tief und dient als Trinkwasser-Reservoir für die Menschen im Egertal bzw. Nordböhmen. An der Preßnitz befand sich früher die alte Bergstadt Preßnitz (Přísečnice) welche 1973–1974 einschließlich der Nachbarorte Reischdorf (Rusová) und Dörnsdorf (Dolina) aufgegeben wurde um an ihrer Stelle eine Trinkwassertalsperre zu errichten indem die Preßnitz aufgestaut wird.
Domina (Domina-Schönlind) ist wieder erreicht. Nun geht es wieder steil bergab ins Egertal.
Nach inzwischen 140 Kilometern und acht Stunden Zugfahrt zurück am späten Nachmittag in Klášterec nad Ohří.
Noch einmal war die Sonne dem Fotografen wohl gesonnen und so entstanden zwei weiter Aufnahmen vom Umsetzen des Triebwagens.
So das war`s von meiner kleinen Reise in Stil der 70er Jahre. Viele Grüße an das wie immer freundliche Personal aus Krimov, an die vielen gut gelaunten Reisenden und Hobby Freunde aus nah und fern.
MfG !! Mirko Riedel